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Ablauf


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Materiallisten


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Die Firma


Einführung und Erarbeitung des Themas (5 Minuten)
Die Workshopleitung bergrüßt die TeilnehmerInnen und stellt das Ziel des Workshops vor: Die TeilnehmerInnen „gründen“ eine Firma und erarbeiten, was dafür alles nötig ist. Sie stellen zwei Naturkosmetikprodukte selbst her: Duschgel und Lipgloss. Dabei setzten sich die TeilnehmerInnen mit Natur- bzw. konventioneller Kosmetik, deren Inhaltsstoffen und Herstellung auseinander und beurteilen die Unterschiede.


Kennenlernen (5 Minuten)
Die TeilnehmerInnen bekommen "Firmenausweise", auf diese schreiben sie ihren Namen. Anschließend stellten sie sich mit ihrem Namen vor und erzählen, welche Produkte sie an ihre Haut heranlassen.


Naturkosmetikfirma (5 Minuten)
Eingeleitet werden kann dieser Teil mit folgenden Worten: „Ihr seid ein Team, das eine neue Naturkosmetikfirma gründen will. Heute setzt ihr euch zusammen und überlegt, was ein gutes Unternehmen braucht, um bestehen zu können, und was ihr wissen müsst, um Naturkosmetik herzustellen bzw. auf welche Fragen ihr diesbezüglich am Ende des Tages eine Antwort kennen wollt.“


Natur- versus konventionelle Kosmetik (10 Minuten)
„Was glaubt ihr unterscheidet Natur- von konventioneller Kosmetik?“ Es kann auch gefragt werden: „Was wäre euch wichtig bei Naturkosmetik?“ Zur Veranschaulichung werden Vorlagen von Bildern oder Symbolen verwendet.
Da es für Kosmetikprodukte keine gesetzlichen Regelungen gibt, sollten die Kriterien und Wünsche der TeilnehmerInnen an (Natur-)Kosmetik auf einem Plakat festgehalten werden. Anschließend kann auf die Naturkosmetiklabels eingegangen werden.


Vorüberlegungen zur Gründung einer Naturkosmetikfirma (15 Minuten)
Für das Rollenspiel (siehe nächster Punkt) überlegen die TeilnehmerInnen, was der Gründung einer Naturkosmetikfirma alles vorausgeht. Dies kann wie folgt veranschaulicht werden: „Für eure Firma braucht ihr Geld. Ihr wollt einen Kredit bei der Bank aufnehmen. Diese fragt nun jedoch bei euch nach, warum sie eine Naturkosmetikfirma unterstützen soll.“  Je nach Gruppengröße können auch mehrere Kleingruppen gebildet werden.

Anleitung: Die TeilnehmerInnen überlegen sich ca. 10 Minuten lang Pro- bzw. Contra-Argumente. Um darauf gefasst zu sein, können auch Gegenargumente aufgeschrieben werden.  Nach dem ersten eigenen Brainstorming erhalten die TeilnehmerInnen von der Workshopleitung vorbereitete Fragen und Thesen, um weitere Argumente für und gegen Naturkosmetik zu finden. (ca. weitere 5 Minuten).


Rollenspiel: Diskussion Bankangestellte/r und einer Naturkosmetikfirma (15 Minuten)
Die eben gefundenen Argumente werden unter den TeilnehmerInnen der Kleingruppe aufgeteilt, so dass jede/r mindestens ein Argument in die nun folgende Diskussion einbringt. Bei der Durchführung des Rollenspiels nimmt die Workshopleitung die Rolle der/des Bankangestellten ein.


Inhaltsstoffe bzw. Rohstoffe von Natur- und konventioneller Kosmetik (15 Minuten)
Die Workshopleitung teilt verschiedene konventionelle Kosmetikartikel aus (leere Verpackungen). Die TeilnehmerInnen lesen sich die Inhaltsliste der Kosmetikprodukte durch. Danach werden sie gefragt, ob sie nun wissen, welche Inhaltsstoffe sich in dem Produkt befinden. Vermutlich wird keine/r der TeilnehmerInnen die vielen Abkürzungen und Fachbegriffe kennen. Dies muss genauer unter die Lupe genommen werden: Die Workshopleitung teilt die sogen. „Negativliste“ aus und erläutert deren Bedeutung und Funktion. Die TeilnehmerInnen sollen nun überprüfen, ob sich die Inhaltsstoffe des Produktes, das sie in der Hand halten, auf der Negativliste befinden. Sie unterstreichen die „indizierten“ Inhaltsstoffe auf dem Produkt, so können negative Inhaltsstoffe schnell erkannt werden.
Anschließend stellt jede/r kurz vor, ob und was gefunden wurde. Auf diese Weise lernen die TeilnehmerInnen Kosmetikprodukte und deren Inhaltsstoffe einzuschätzen. Geeignet sind alle (konventionellen) Kosmetikprodukte, auf denen die Inhaltsstoffe aufgelistet sind.

Beispiel:



Weitere Aspekte der Herstellung von Naturkosmetik (10 Minuten)
Die Verträglichkeit verschiedener Kosmetikartikel für den Menschen ist jedoch nur eine Seite. Bei der nachhaltigen Produktion von Naturkosmetika muss noch mehr beachtet werden. Das folgende Brainstorming kann mit dieser Frage eingeleitet werden: „Was ist noch wichtig für Rohstoffe und Produktion, außer dass diese unbedenklich sind?“
Ziel dieses Brainstormings ist es, ökologische und soziale Aspekte zu beleuchten, z.B. können Inhaltsstoffe, die nicht auf der Negativliste stehen, trotzdem problematische Auswirkungen haben. Ein geeignetes Beispiel stellt hierfür die Ölpalme dar. Durch den exzessiven Anbau der Ölpalmenplantagen aber werden tropische Wälder gerodet und auf diese Weise Lebensräume zerstört.
Dieses Brainstorming abschließend kann gefragt werden, ob die TeilnehmerInnen ihre Meinung über Natur- bzw. konventionelle Kosmetik geändert haben. An diese Stelle sollte auf die Macht der VerbraucherInnen hingewiesen werden. Jede/r hat selbst die Möglichkeit, durch den Kauf bzw. „Nicht-Kauf“ (wirtschaftliche Nachfrage) bestimmter Produkte auf das Angebot oder auf die Produktion Einfluss zu nehmen.
Da es relativ schwierig ist, stets auf die Inhaltsstoffe von Kosmetikartikeln zu achten, wurden Labels mit strengen Kriterien geschaffen. Die VerbraucherInnen können sich an den Naturkosmetiklabels orientieren.


Was benötigt die Firma noch? (10 Minuten)
Nun müssen die TeilnehmerInnen einen Namen für ihre Firma und evtl. schon ein Logo finden.


Gruppen für die Naturkosmetikherstellung bilden (5 Minuten)
Die TeilnehmerInnen teilen sich in zwei Kleingruppen auf. Die jeweilige Gruppe prüft ihr Rezept zunächst anhand des Lexikons, ob die folgend verwendeten Inhaltsstoffe die Kriterien für Naturkosmetik erfüllen. Dazu verteilt die Workshopleitung ein vorbereitetes Blatt zu den Kosmetikinhaltsstoffen. Sind die Inhaltsstoffe überprüft, erhalten die TeilnehmerInnen die Materialien zur Herstellung der Naturkosmetika.


Produktion der beiden Naturkosmetikprodukte: Lipgloss und Duschgel (60 Minuten)
Nun werden Lipgloss und Duschgel in zwei parallelen Gruppen von den TeilnehmerInnen anhand der Rezepte selbst hergestellt.


Reflexion
(10 Minuten)
Nun wird besprochen, warum es denn überhaupt sinnvoll ist, selbst Kosmetik herzustellen. Gründe dafür und dagegen werden gesammelt. Für die Eigenherstellung von Naturkosmetik spricht, dass man die Inhaltsstoffe selbst aussucht und weiß, welche Inhaltsstoffe das Produkt enthält, also „was man an seine Haut ranlässt“. Andererseits sind die selbst hergestellten Kosmetikprodukte nicht so lange haltbar, wie gekaufte Produkte. Dennoch, es kann viel Spaß und Freude bereiten Kosmetik selbst herzustellen und sich mit deren Inhaltsstoffen auseinander zu setzen.


Werbung und was dahinter steckt (20 Minuten)
Die Workshopleitung legt Werbeanzeigen aus und regt die TeilnehmerInnen mit folgenden Fragen zum Nachdenken und zur Diskussion an:
„Wo begegnet euch Werbung?“
„Was ist Werbung und was will sie?“
„Wie macht sie das?“
Die TeilnehmerInnen sollen sich die Werbeanzeigen ansehen. Die Anzeigen werden wie folgt hinterfragt:
„Würde jeder dieses Produkt aufgrund der Werbung kaufen?“
„Warum würdest du das Produkt kaufen?“
„Was spricht dich an?“
„Was vermittelt die Anzeige?“

Ziel der Fragen ist es, die Gründe und den Zweck von Werbung zu erkennen.
Werbung will zum Kauf beeinflussen. Das macht sie, indem menschliche bzw. auf die Zielgruppe zugeschnittene Wünsche und Bedürfnisse angesprochen werden und Personen dadurch zum Handeln (Kauf) bewegt werden. Werbung spricht stets eine bestimmte Zielgruppe an, d.h. die Werbung ist direkt auf eine bestimmte Personengruppe, deren Wünsche, Bedürfnisse und Defizite zugeschnitten. Werbung will Jugendlichen suggerieren, dass sie nur mit diesem Produkt cool und „in“ sind.
Informationen für die Workshopleitung zu Werbung und wie diese speziell bei Kindern und Jugendlichen wirkt, finden sich unter folgendem Link: http://www.elternimnetz.de/cms/paracms.php?site_id=5&page_id=161

Folgende Schlussfolgerung kann für die selbst hergestellten Naturkosmetikprodukte gezogen werden:
Wenn die „Firma“ ihr Produkt verkaufen will, braucht sie auch Werbung. Ohne Werbung weiß niemand, dass es dieses Produkt überhaupt gibt.
Die TeilnehmerInnen sollen nun überlegen, welche Zielgruppe sie mit ihrem Produkt ansprechen wollen. Danach soll die Frage der Umsetzung der Werbung geklärt werden. Wie wollen die TeilnehmerInnen ihre Werbung bzw. ihr Produkt präsentieren? So können Etiketten und Logos gebastelt, Plakate gemalt, ein Werbespot ausgedacht und geübt und als Werbeveranstaltung vorgeführt werden. Ideen für ein Logo oder einen Firmennamen kann die Übersicht über die Logos von Kosmetikfirmen geben.


Feedback
(5 Minuten)
Die TeilnehmerInnen geben ein kurzes Feedback zum Workshop, in dem sie die Feedbackkärtchen ausfüllen. Oder die TeilnehmerInnen geben das Feedback „in einer Blitzlichtrunde“ direkt an die Workshopleitung.



Gesamtdauer
: 190 Minuten




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